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Ob ihm Roger Cicero das nachmachen kann?
31.12.2007 Ob ihm Roger Cicero das nachmachen kann?

AURICH/ON. Olaf King und seine „Allstars“ ziehen bei Ihrem traditionellen Jahresabschlusskonzert in der Auricher „Börse“ wieder alle Register.

Er fühle sich beinahe wie in der Bourbon Street, meint ein weit gereister Besucher am vergangenen Freitagabend in der Auricher Gaststätte „Zur Börse“. Auslöser für diese Äußerung war der Auftritt von Olaf King und seinen „Allstars“. Die siebenköpfige Jazzcombo zog bei ihrem traditionellen Konzert zum Jahresabschluss wieder einmal alle Register und vermochte das restlos begeisterte Publikum phasenweise tatsächlich in die legendäre Straße nach New Orleans, der Wiege des Jazz, zu versetzen.

Weder der Name der Band noch ihr Motto „Jazz and more“ versprechen zu viel. Die „Olaf King Allstars“ setzen sich aus der Crème de la Crème der Jazzszene in und um Ostfriesland zusammen. Sämtliche der Musiker verfügen über zum Teil jahrzehntelange Bühnenerfahrung. Entsprechend breitgefächert ist ihr Repertoire. Einen Schwerpunkt bildeten beim Auftritt in der „Börse“ traditionelle Dixielandnummern, eine der wichtigsten Wurzeln des Jazz. Absolut herausragend waren hier vor allem die Leistungen von Mulpi Fehlhaber an der Klarinette und Helge Lorenz an seinem Banjo.

Allerdings zeigten sich gerade diese beiden dann jeweils mit Saxophon und elektrischer Gitarre moderneren „Grooves“ wie „Mercy Mercy“ mindestens ebenso gewachsen. Allein das belegt schon die enorme Bandbreite der „Olaf King Allstars“. Von Traditionals über Swing bis hin zu Fusion war auch bei diesem Konzert in Aurich wirklich fast alles drin. Und quasi im Vorbeigehen wurde mit Stücken wie dem „St. Louis Blues“ oder „Hit the road“ und „Route 66“ die Schiene der ganz alten Blues- und Soulklassiker gleich mit abgedeckt.

Wiederholten Zwischenapplaus erntete dabei insbesondere das gekonnte und sehr gut aufeinander abgestimmte solistische Wechselspiel zwischen dem Posaunisten Hans-Georg Rose und Bandleader Olaf King an seiner Trompete. Doch auch Rafael Jung an den Keyboards konnte etliche feine Akzente setzen. Bernd Müller am Bass und Schlagzeuger Jan Lorenz sorgten ebenso locker wie souverän für den nötigen Zusammenhalt.

Den Gesang teilten sich abwechselnd Bernd Müller, Rafael Jung und natürlich Olaf King, wobei der Bandleader in gewohnter Manier mit einigen witzigen Parodien zu glänzen wusste. Das er Louis Armstrong bestens drauf hat, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein, zumal so etwas für einen Trompeter ohnehin irgendwie naheliegend ist. Doch Olaf King bewies auch wieder einmal, wie aufgeschlossen er nach wie vor gegenüber aktuellen Trends ist und präsentierte eine deutsche Version des Swing-Evergreens „Fly me to the moon“.

Ähnliches hat unlängst ein gewisser Roger Cicero gemacht, wozu Olaf King nur meinte: „Ich singe zwar nur halb so gut wie der und verdiene vielleicht ein Drittel von dem, was er verdient. Aber ich habe mir trotzdem gesagt: Wenn der das singen kann, dann kann ich das auch.“

Das mit dem geringeren Verdienst mag wahrscheinlich hinkommen. Bloß gemessen an seinen Qualitäten als Entertainer, Sänger und Instrumentalist ist Olaf King sicherlich weitaus mehr als ein „halber“ Roger Cicero. Als der 1970 in Berlin das Licht der Welt erblickte, hatte der Norddeutsche immerhin bereits zweit Jahrzehnte Bühnenerfahrung hinter sich. Und selbst über 30 Jahre später macht Olaf King „live“ auf der Bühne immer noch eine exzellente Figur. Das soll ihm eine Roger Cicero erst einmal nachmachen.

von Werner Jürgens

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